Freitag, 20. Juni 2014

Lac de Joux VD

Die aktuelle Wetterlage veranlasste uns, einen Wandertag im Jura zu verbringen. Hier erwartete uns zwar eine SEHR zügige Bise, aber das war uns immer noch lieber als der ewige Wolkenstau im Berner Oberland.

Die Anfahrt bis Le Pont VD ist ein bisschen lang, deshalb marschierten wir auch erst um 10h los, bei strahlendstem Wetter, aber schlotternd vor Kälte! Wir wählten den Wanderweg auf der rechten Seeseite des aufgewühlten Lac de Joux. Nach wenigen Schritten liessen wir das hübsche Dorf bereits hinter uns und tauchten in die wunderbare Juralandschaft ein.

Nach kurzer Zeit kreuzten wir einen Mann der uns aufgeregt erzählte, er hätte etwas weiter oben drei Gämsen gesehen. Gespannt und so leise wie möglich erklommen wir die kleinen felsigen Anhöhen. Von den Gämsen keine Spur...wahrscheinlich amüsierten sie sich hinter irgendwelchen Büschen über uns "Trampeltiere".

Als wir oben angekommen waren, hatten wir einen feinen Ausblick auf den benachbarten kleinen Lac Brenet. Dann ging es über tolle Weglein über Feld, durch Wald und Wiesen. Eben diese typische Juralandschaft, die so lieblich daher kommt. Am liebsten hätte ich die Wanderschuhe ausgezogen und die Füsse im weichen Gras versenkt :o)

Es blühte in allen Farben und Formen. Die Flora im Jura ist ja besonders Artenreich. Auch viele Insekten, Schmetterling und Vögel waren geschäftig unterwegs.

Inzwischen war die Kälte kein Thema mehr. Wir befanden uns mehr oder weniger in den windgeschützeren Bereichen. Immer wieder konnten wir einen Blick auf den aufgewühlten See werfen.
Wunderbar war auch die himmlische Ruhe an diesem Montagmorgen. Lange Zeit begegnete uns keine Menschenseele.

Fast erschraken wir ein bisschen, als wir aus dem Wald traten und unverhofft auf eine Siedlung trafen. Dieses erste Wegstück war so idyllisch und unberührt gewesen, dass wir glatt vergessen hatten, dass die Zivilistation sich so nahe befand. Das Dorf war extrem still und leer...ein Geisterdorf? Nein, wohl einfach nur ein ganz normaler Montagmorgen ....

Nun stiegen wir die paar Höhenmeter, die wir erklommen hatten wieder durch den Wald ab und kamen direkt am Seeufer an. Wie wunderschön es hier war! Die Farben und das Licht, der windgepeitschte See, die hellen Kalkfelsen...man wähnte sich glatt irgendwo im tiefen Südfrankreich!

Wir waren hell begeistert und legten eine kurze Pause ein. Der weitere Verlauf  des Weges, direkt am See war herrlich, schön, spannend! Unzählige lauschige Plätzchen, Buchten, Ministrände, Waldlichtungen gab es zu bestaunen. Und alles Menschen leer! Paradiesisch!

Ab Le Lieu änderte sich die Umgebung erneut. Nun hatte die Gegend sommertouristischen Charakter. Strandbäder, Campingplätze, Brätlistellen, Bootanlegestellen  etc.
Wenig Volk, Montag Morgen halt ;-) Hübsch, klein und fein...wenn man Campingferien mag, ist man hier sicher am richtigen Ort.

Ab Le Rocheray veränderte sich die Gegend wiederum. Man betrat nun ein geschütztes Landschaftsgebiet. Herrlich die blühenden Wiesen! Die schattenspendenden Wäldchen waren um die Mittagszeit sehr willkommen. Auf weiten Strecken lief man auf einem Holzsteg über die Moorlandschaft.

Bei Le Sentier hatten wir den obersten Zipfel des See erreicht, überquerten die Orbe und wechselten nun langsam ans andere Seeufer. Nun hatten wir die waldigen Jurahöhen im Blick, im Vordergrund der See. In Finnland kann es kaum anders aussehen!
Nun schmückten auch ein paar hübsche Wolken den blauen Himmel.

Langsam machten wir uns auf die Suche nach einem möglichst windstillen Plätzchen für die Mittagspause. Noch immer wehte die Bise, aber jetzt doch deutlich weniger stark als am Morgen.
Auf einer Bank verzehrten wir hungrig unser Mahl und nach einer halben Stunde ging es noch ein bisschen weiter.

Nach einer halben Stunde waren wir ernsthaft müde und entschlossen uns, doch eine längere Pause einzuschalten. Wir entfalteten unsere Decke und gönnten uns ein Nickerchen.
Nach einer Stunde nahmen wir die letzten anderthalb Stunden Weg unter die Füsse.

Der Blick war jetzt stets auf den Dent de Vaulion gerichtet, den wir ja bei anderer Gelegenheit bereits bestiegen hatten.
http://gelegenheitsknipserin.ch/157.html

Wieder gings durch weite Strecken durch geschützte Landschaft, durch blühende Wiesen und schattige Wäldchen. Bei L'Abbaye schauten wir uns die Kirche etwas länger an. Ab hier übernahm die Zivilisation wieder das Zepter. Wir machten uns einen Spass daraus, die vielen verschiedenen Häuser zu begutachten.

Bald erreichten wir Le Pont.
Wir waren uns einig, dies war unsere bisher schönste Seeumrundung! Die vielfältige Landschaft hatte uns voll und ganz begeistert! Es war von Anfang bis zum Ende eine richtige Genusswanderung!
















































1 Kommentar:

  1. Schöne Wanderung, schöne Bilder natürlich! - und ich erfreue mich auch immer über Deine Beschreibung!
    Herzliche Grüsse
    Alfred

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