Vergangenen Samstag wollten wir ein weiteres Mal den Weg zum
Mässersee unter die Füsse nehmen. Nach zwei Fehlversuchen in vergangenen Jahren
und einer Begehung im letzten Herbst (http://ruth-pulido.blogspot.ch/2011/10/massersee.html ) mit
winterlichen Bedingungen, nahm uns nun die Frühlingsversion Wunder.
Das erste Highlight des Tages war die Fahrt über
den Grimselpass. Wir lieben diesen Ort und können es jeweils fast nicht erwarten,
bis der Pass geöffnet wird. Dieses Jahr mussten wir besonders lange warten.
Auf der Passhöhe lag noch recht viel Schnee und
der Totensee ist gerade erst am auftauen. Auf der Walliser Seite gab es dann
viele Schwefelanemonen zu bestaunen. Im Binntal angekommen, hatten wir das
"Vergnügen" eine halbe Stunde einer Kuhherde nach zu fahren, die auf
dem Weg zu irgend einer Alp war, es sei ihnen gegönnt ;-) In Imfeld
"stiefelten" wir dann zackig los, um nach einer Weile zu merken, dass
ich meine Jacke im Auto vergessen hatte, hmmm, grummel....also wieder
zurück...ohne Jacke auf 2400 m.ü.M. zu steigen ist ziemlich unvernünftig. Aber
dann hielt uns wirklich nichts mehr auf! Wie einfach schien uns nun der
Aufstieg zum Mässersee, verglichen mit unserem Abenteuer im Herbst! Unterwegs
blühte es in allen Farben, sogar erste Alpenrosen! Nach knapp zwei Stunden
waren wir oben und bestaunten das kleine Paradies sehr ausgiebig. Verwundert
und etwas enttäuscht, nahm ich zur Kenntnis, dass am Ufer des Sees nicht viel
blühte. Dafür wehte ein zünftiger, frischer Wind!
Wir waren noch voller Tatendrang und so stiegen
wir Richtung Geisspfad auf. Unterwegs kam ich Blüemli-Fan voll auf meine
Kosten...die Hänge waren über und über mit Schwefelanemonen bedeckt....sowas
hab ich noch gar nie gesehen....bis jetzt glaubte ich, dass es eine seltenen
Blume sei, die man nur in kleinen Gruppen findet. Sogar mein Mann konnte sich
für diese Blumenpracht begeistern und das will etwas heissen ;-)
Als wir dann kurz unter dem Geisspfad-Pass auf
den Winter trafen, sank mein Spassfaktor mit jedem Meter, den ich durch die
rutschigen, steilen Schneehänge und Steinwüsten gehen "musste"...mir
graute mal schon wieder vor dem Abstieg. Der Geisspfadsee war noch im
Winterschlaf und um die angrenzenden Berggipfel wabberten plötzlich schwarze
Wolken...keinen Meter wollte ich da mehr hochgehen...also lotste mich mein
braver Führer sicher von diesem ungastlichen "Hogger" wieder runter
und meine Laune war wieder intakt ;-)
Immer wieder blieben wir stehen und bewunderten
die Hänge voller Anemonen...weiter gings über Maniboden, wo wir Murmeltiere und
ein Schneehuhn beobachten konnten. Wunderschön waren die zahlreichen Bäche, die
dank der herrschenden Schneeschmelze prall gefüllt waren! Durch frühlingsgrüne
Lärchenwälder stiegen wir dann wieder nach Imfeld ab. Eine wahrlich
abwechslungsreiche Tour! Und keinem Menschen sind wir da oben begegnet, schier
unglaublich, für so einen schönen Ort!
Die Geschichte zu den Fotos ist ja wieder sehr Interessant. Dass Du die Jacke vergessen hast ist ja auch nicht so tragisch. Hattest es sicher schnell mal bemerkt und ihr musstet nicht weit zurücklaufen. Dass es dort oben mit dem Wind noch recht frisch kann ich mir sehr gut vorstellen. Da ja auch noch halb Winter ist. Und belohnt wurdest Du ja doch mit Blümchen.
AntwortenLöschenWunderschöne Fotos die einem vom Winter in den Frühling bringen. Eine Herrliche Berwelt mit sehr vielen eindrücken die ich dank des Textes noch näher erfahre.
Ich wünsche Euch schon viel spass bei Eurer nächsten Tour und freue mich schon auf die Fotos.
Lieber Gruss Claudia
Hallo,
AntwortenLöschender Geisspfad steht schon seit längerer Zeit auf unserem Plan. Aber es gibt eben so viele schöne Wege im Wallis. Deine Fotos haben mich aber nun inspiriert, endlich mal auch dort hin zu fahren und zu wandern.
Gruß Gert
Hallo Gert
LöschenKann ich dir nur wärmstens empfehlen...ist eine wunderschöne Tour...wie überhaupt das ganze Binntal und das Wallis sowieso...uns geht es auch so...gibt so unendliche viele schöne Ort...man hat einfach nie genug Zeit, um sie alle zu besuchen.
Aber wir bleiben dran ;-)
Liebe Grüsse
Ruth